Marino Marini

DIE GALERIE freut sich ganz besonders, das Ausstellungsjahr 2022 mit einer fulminanten, historischen Werkschau abzurunden. Den italienischen Künstler Marino Marini (1901-1980) präsentieren wir in einer umfangreichen Ausstellung, die das Hauptaugenmerk auf das skulpturale Werk mit Arbeiten aus den Jahren 1937 bis 1954 lenkt, sowie mit Graphiken, die auch weitere Schaffensbereiche darstellen. Damit sollen die Bedeutung dieses Künstlers sowie seine heute wieder besondere Aktualität gewürdigt werden. Das Œuvre des italienischen Bildhauers begleitet die entscheidendsten Jahre der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert mit einer Bildsprache, die trotz ihrer Treue zum klassischen Kanon ganz eigene Ausdrucksformen für den Wandel findet. Am deutlichsten wird dies in der künstlerischen Entwicklung des für Marini zentralen Thema des Reiterbildnisses. Dieser Bildtypus war ihm stets präsent, ebenso wie seine Ambivalenz zwischen repräsentativem Machtemblem und Ausdruck einer naturverbundenen Harmonie von Mensch und Tier. Unter dem Einfluss des Faschismus, der Demokratisierung bei gleichzeitigem Ost-West-Konflikt hat sich Marinis Formgebung erkennbar gewandelt, von einem Idealbild hin zur Darstellung einer verzerrten, aus ihren Angeln gehobenen Welt. Und so ist Marinis künstlerische Position heute, in einer Zeit der globalen Umbrüche, aktueller denn je.

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