Provenienz:
Privatsammlung / Private collection
Ausstellungen · Exhibitions:
André Masson. Eine Mythologie der Natur, Museum Würth, Künzelsau, Deutschland/ Germany, 18. September 2004 – 30. Januar 2005
André Masson. La ricerca dell’oltre, Galleria MOdenaArte, Boca Raton, USA, Februar 2007
André Masson. La ricerca dell’oltre, Galerie Hachmeister, Münster, Deutschland/ Germany, März 2007
André Masson. DIE GALERIE, Frankfurt am Main, Deutschland/ Germany, August 2007
DIE GALERIE, The Armory Show, New York, 2010
André Masson. Zwischen Welten – Entremondes, Kunstsammlungen Chemnitz, Chemnitz, 2019
Bibliographie · Literature:
Roger Passeron. André Masson. Catalogo generale delle sculture. Torino 1987. S.147, rep. 24
André Masson. Eine Mythologie der Natur, Ausstellungskatalog/ exhibition catalogue Museum Würth, Künzelsau, 2004, S. 118
Maurizio Vanni: André Masson. La ricerca dell’oltre, Ausstellungskatalog/ exhibition catalogue Galleria MOdenaArte, Modena, 2006, S. 68
Masson, Insurgé du XXème siècle,, Edizioni Carte Segrete, Rom, Italien/ Italy, 1989, S. 368
André Masson. Zwischen Welten – Entremondes, Hg. ∙ Ed. by Fréderic Bußmann und ∙ and Diana Kopka, Ausstellungskatalog ∙ Exhibition catalogue Kunstsammlungen Chemnitz, Wienand Verlag, Köln 2019, S. ∙ p. 95.
Einführung · Introduction:
Bereits in den 1930er Jahren setzt sich Masson zunehmend mit den klassischen Mythologien auseinander. Er malt Figuren und Akteure aus überlieferten Epen, Legenden und Sagen der griechischen Antike.
In der griechischen Mythologie ist Hybris eine Nymphe, die mit Zeus den Halbgott Pan gezeugt haben soll. Diese Nymphe formt Masson zu einer unbändigen, exzessiven Bronzeskulptur, die mit ihren nahezu 3 Metern Höhe den Betrachter zutiefst beeindruckt. Man glaubt, sie sei geradezu aus einem Sumpf entsprungen, so echt wirkt ihre Oberflächengestaltung. Der Betrachter erkennt Beine, wollüstige Brüste, die von Händen sanft berührt werden – die Empfängnis von Zeus. In der Körpermitte erstreckt sich eine riesige Muschel, aus der man wahrhaftig schon das Rauschen – die Musik des Pan – hören kann. Über einen langen Hals sitzt der Kopf mit einem weit aufgerissen Mund, der Schreie der Ekstase ausströmt.
Beeinflusst von Nietzsche und Freud beschäftigt sich der Künstler mit existentiellen Ursituationen und Triebpotentialen, die durch mythologische Charaktere personifiziert werden. Er zeigt dem Betrachter seine eigenen Urtriebe, das Unbewusste im Menschen, mit dem Ziel, dass dieser sich seiner naturhaft-instinktiven Triebe bewusst wird.
In the 1930ies André Masson has occupied himself with the classical mythology; he painted figures and actors from traditional tall tales and saga of the ancient world.
In the ancient world Hybris is a nymph which has conceived with Zeus the demigod Pan. André Masson has formed this nymph to a irrepressible, excessive bronze sculpture, which impresses the observer with its nearly three meters height.
The observer can see legs, lascivious boobs which are touched softly by someone’s hands – a symbol of the conception by Zeus.
Influenced by Sigmund Freud the artist has concerned with theories of sex drives and desires which are personalised by mythological characters.
Ein Gedicht André Massons bezieht sich auf die Skulptur:
A poem by André Masson refers to the sculpture:
HYBRIS
Dionysos l’ivresse et la mort
Tout ce qui de précède
Et tout ce qui le suit
Il n’y a qu’oscillation
Fatigue d’entre-deux
Tout ce qui rôde entre chien et loup
Entre la figue et le raisin
Entre deux vins
Et tous les airs penchés
Et mille séductions d’un art du crépuscule.