Volker Stelzmann

Rückseitig Stempel und Etikett der Galerie Timm Gierig Leinwandhaus Frankfurt a.M. sowie Etikett der Großen Kunstausstellung NRW Düsseldorf.



Volker Stelzmann kam 1948 mit seiner Familie nach Leipzig. Nach einer Lehre zum Feinmechaniker besuchte er ab 1963 die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Ab 1973 lehrte er dort und erhielt 1973 eine Professur. In den 80ern flüchtete er nach Westberlin und war zwischenzeitlich als Gastprofessor an der Frankfurter Städelschule tätig, bevor er 1988 Professor an der Berliner Hochschule (Universität) der Künste wurde. Seit 2006 arbeitet er freischaffend in Berlin.



Stelzmann stellt sich im Dreiviertelporträt nach rechts dar, sein Blick richtet sich jedoch nach links aus dem Bild heraus. Er befindet sich in einem kargen Raum vor einer tristen Betonwand – rechts oben ein Fenster, allerdings unerreichbar für ihn. Ein verlängerter Fenstergriff in greifbarer Nähe erscheint als einzige Möglichkeit, den Raum verlassen zu können. Der Künstler war selbst nicht im Gefängnis, wie der Zusatztitel vermuten lässt. Da er 1986 von einer Reise in die BRD nicht wieder zurückkehrte, besteht die Möglichkeit, dass er sich bereits im Entstehungsjahr des Bildes isoliert und gefangen im politischen System Ostdeutschlands sah. Nur eine Flucht verhalf ihm aus der empfundenen Gefangenschaft. Motivisch reiht sich Stelzmanns Selbstbildnis unter Fenster in eine lange kunsthistorische Tradition ein, angefangen bei Albrecht Dürer und Rembrandt bis zu Ernst Ludwig Kirchner, Lotte Laserstein und Max Beckmann.

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